Beschneidung

Was kann man gegen

weibliche Genitalverstümmelung tun, wenn man sich anhand der nachfolgenden Texte informiert hat?

 

Jede und jeder kann etwas gegen das grausame Ritual der Genitalverstümmelung bewirken: Informieren Sie sich! Reden  Sie über das Thema! 

Wenden  Sie sich an unten angeführte Organisationen mit dem Ziel, für die Würde aller Menschen zu kämpfen, hier speziell für alle Mädchen und Frauen:

www.intact-ev.de

www.fulda-mosocho-project.com

www.fim-frauenrecht.de

www.hammer-forum.de

www.stop-mutilation.org

www.wfd.de

www.amnesty.de

Wikipedia entnommen

Mädchenbeschneidung – grausiges Erbe des Propheten Mohammed

Jedes Jahr werden immer noch etwa drei Millionen Mädchen beschnitten und es werden eher mehr als weniger. Weltweit leben mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Achtung, dieser Text ist nichts für sensible Naturen – aber wir halten es trotzdem für wichtig, dass auch solche Themen offen angesprochen werden.

Bei der weiblichen Genitalverstümmelung handelt es sich um Eingriffe an den äußeren weiblichen Genitalien: Fast ausnahmslos wird die Klitoris zum Teil oder vollständig amputiert (Klitoridektomie). Bei der Exzision werden über eine teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris hinaus auch die inneren Labien (Schamlippen) teilweise oder vollständig herausgeschnitten. Es kommt vor, dass zusätzlich Haut und Gewebe aus der Vagina ausgeschabt werden (Introcision). In etwa 15 Prozent aller Fälle werden außerdem die äußeren Labien teilamputiert und über der Vagina so miteinander vernäht, dass lediglich eine reiskorngroße Öffnung für Urin und Menstruationsblut verbleibt (Infibulation). Immer wieder wird betont, dass die weibliche Genitalverstümmelung bei Moslems, Christen, Juden und Animisten vorwiegend in bestimmten Kulturkreisen vorgenommen wird. Tatsächlich aber finden sexuelle Verstümmelungen von Frauen hauptsächich in moslemischen Gesellschaften statt (im Sudan z. B. sind 85% der dortigen moslemischen Frauen beschnitten). Laut Oriana Fallaci (
“Kraft der Vernunft”) wird weibliche Genitalverstümmelung in 28 Ländern des islamischen Afrika praktiziert, außerdem im Süden der arabischen Halbinsel, Irak und in Teilen Asiens (Indonesien, Malaysia). Einen Zwang für die Frauenbeschneidung gibt es laut Auskunft der sogenannten gemäßigten Moslems im Islam nicht. Aber durch die unmögliche gesellschaftliche Dynamik, die in moslemischen Ländern und Kulturen herrscht, wird diese gefördert. Die Opfer, selbst als Kinder beschnitten, werden haufig zu Täterinnen, indem Sie als Erwachsene anderen Frauen die Schamlippen wegschneiden. (…) Trotz Kampagnen gegen diese Praxis, die zugegebenermassen auch von Imamen mitgetragen werden, finden heute (2004) noch immer täglich 6000 dieser Eingriffe statt.

 

“Beschneidung bemisst den Wert des Mädchens”

 

Der Geschlechtsverkehr ist für eine klitorisbeschnittene Frau sehr schmerzhaft. Sie soll nicht fremdgehen, keine Initiative ergreifen und schon gar nicht anderen bereits verheirateten Frauen den Ehemann oder dessen Liebe wegnehmen. Es sei erwähnt, dass für beschnittene Frauen eine Geburt lebensgefährlich wird, und ausserdem wesentlich schmerzvoller als unbeschnitten. Das Ganze hat durch einen Hadith über den Prophet Mohammed auch eine religiöse Dimension: “Er sagt, dass der Prophet in Mekka eine Frau traf, die die Frauenbeschneidung praktizierte. Er liess sie gewähren.” Prophet Mohammed sagt: „Die Beschneidung von Mädchen bemisst den Wert des Mädchens.“ Wieder andere berufen sich auf die Worte des Propheten zur Frauenbeschneiderin Umm´Atiyya: „Beschneide die Mädchen, aber übertreibe nicht, da diese Art der Beschneidung von den Ehemännern am meisten gewünscht ist und das Gesicht der Frau auf bestmögliche Art und Weise strahlen läßt.“

Ärzte, die den islamischen Standpunkt unterstützen, berufen sich bei der Mädchenbeschneidung auch auf diesen religiösen Kommentar.

Dr. Ahmed Suleiman von der Universität in Kairo: „Mädchenbeschneidung führt zu Sittsamkeit, Ehrgefühl und emotionalem Gleichgewicht.”

Dr. Muhammad Abu Leila, Experte des islamischen Rechts, Dozent für islamische Forschung and der Al-Azhar Universität und Dr. Ahmed Yousuf Suleiman, Dozent für islamisches Recht an der Universität in Kairo:

„Der Prophet Mohammed beteuerte diesen Brauch und wir haben ihn als Moslems tausend Jahre später geerbt. Der Prophet setzte einige menschliche und wissenschaftliche Bedingungen, damit die Beschneidung bei Frauen durchgeführt werden darf. Die Würde der Frau darf nicht angegriffen werden, damit der Ehemann nicht erschöpft ist, nachdem er Geschlechtsverkehr mit seiner Frau hatte.”

Dr. Ahmed Abd Al- Rahman, islamischer Schriftsteller:

„Wenn Mädchen nicht beschnitten werden, werden Verworfenheit und Prostitution verbreitet werden, wie es im Westen schon passiert ist als Ergebnis vom Ignorieren dieses normalen, menschlichen Bedürfnisses. Wollen wir so sein wie der Westen? Die Werbung gegen Mädchenbeschneidung , die in diesen Tagen im Fernsehen verbreitet wird, ist abzulehnen, da sie im Widerspruch zum islamischen Gesetz steht. … Ihre Absicht ist es, die muslimische Familie zu zerstören und die ägyptische Gesellschaft zu entwürdigen.“

Es ist schon verblüffend, dass sich ausgerechnet eine intolerante islamische Kultur herausnimmt, Toleranz für barbarische Sitten und Gebräuche zu fordern.

In Sure 4, Vers 34 heißt es: “Und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch daraufhin wieder gehorchen, dann unternehmt weiter nichts gegen sie! Gott ist erhaben und groß.” (Quelle: Der Koran. Übersetzung von Adel Theodor Khoury. Unter Mitwirkung von Muhammad Salim Abdullah. Mit einem Geleitwort von Inamullah Khan, Generalsekretär des Islamischen Weltkongresses).

 

Mädchen schreien entsetzlich

 

Und so läuft eine Beschneidung ab: Die Klitorisbeschneidung, viel älter als der Islam, läßt sich auch nicht religiös rechtfertigen.

Mohammed, der weder seine Frauen noch seine Töchter beschneiden ließ, soll zu einer Beschneiderin gesagt haben: „Wenn du diese Operation ausführst, entferne nicht den ganzen Kitzler … Die Frau soll Befriedigung erleben, von der ja auch ihr Mann profitiert.“

Eine Ahnung der auch multikulturell nicht zu rechtfertigenden Brutalität dieser Verstümmelung vermittelt die Schilderung einer somalischen Beschneidungszeremonie durch Marielouise Janssen-Jurreit (nach Jacques Lantier, ‘La Cité Magique en Afrique Noire’):

“Die Beschneidung wird von der Mutter und deren weiblichen Verwandten vorgenommen. Der Vater des jungen Mädchens muß draußen als symbolischer Wächter vor der Tür stehen bleiben. Das junge Mädchen sitzt auf einem kaum gereinigten Stuhl, und mehrere Frauen halten es fest. Dann blättert eine der alten Frauen die Schamlippen auseinander und befestigt sie seitlich mit Dornen, um die Klitoris völlig freizulegen. Mit einem Küchenmesser schneidet sie das Haupt der Klitoris ab und beginnt sie dann herauszuschneiden. Während einer der Frauen das Blut fortwährend fortwischt, gräbt die Mutter mit dem Finger unter die eingeschnittene Klitoris, um das Organ herauszulösen. Das Mädchen schreit entsetzlich, ohne daß ihren Schmerzen geringste Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn die Mutter die Klitoris herausgerissen hat, geht sie daran, die Reste bis zum Knochen wegzuschneiden und die umliegenden Teile der Schamlippen zu entfernen. Dann wühlt sie mit dem Finger in der blutenden Wunde. Die anderen Teilnehmerinnen der Operation befühlen ebenfalls das blutende Loch, um festzustellen, daß alles Gewebe entfernt und nichts übriggeblieben ist. Da das kleine Mädchen wirr zappelt vor Schmerz, wird bei der Operation öfter das Rectum verletzt oder auch die Harnröhre angeschnitten. Nun folgt der zweite Teil der Tortur, bei dem die Mutter die inneren Schamlippen total wegschneidet und Fleisch und Haut von den großen Schamlippen wegkratzt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Mädchen schon mehrere Male ohnmächtig geworden und wird mit einem Pulver wiederbelebt. Die Nachbarinnen begutachten sorgfältig die Arbeit der Mutter und spornen sie an. Manchmal beißt sich das Mädchen in rasenden Schmerzen die Zunge ab. Deswegen beobachtet eine Frau sorgfältig die Mundpartie des Kindes. Wenn die Zunge herauskommt, streut sie Pfeffer darauf, was ein sofortiges Zurückziehen der Zunge bewirkt.Wenn die Operation vorbei ist, heftet die Mutter die beiden Seiten der Vulva zusammen, wozu sie Akaziendornen verwendet. Ihr Hauptziel ist es, eine so winzige Öffnung herzustellen, daß gerade der Austritt von Urin und Menstruationsblut möglich ist. Je kleiner das künstliche Loch ist, desto größer der Wert der Frau.”

Wie sagt doch Michael Muhammad Abduh Pfaff, Vorsitzender der Deutschen Muslim Liga:  „Unser Glaube steht für Frieden und Toleranz, für den Schutz der Rechte der Frau…”

» “Wüstenblume” von Waris Dirie. Auszüge: S. 68-69 / 70-71 / 72-73 / 74-75 / 76 (wir entschuldigen die schlechte Qualität).

Kategorie: Islam | PI, 06. Feb 2006    


 

Ist Beschneidung Kindesmisshandlung?

Beschneidung aus religiösen Gründen ist in Deutschland seit zwei Jahren per Gesetz erlaubt. Nach wie vor hagelt es aber von Kinderärzten heftige Kritik an dieser Entscheidung: Sie fordern ein Verbot von Genitalverstümmelung.

 

 

 

 

 

"Wir bezeichnen die religiöse Beschneidung guten Grundes als Kindesmisshandlung". Die Aussage von Dr. Brigitte Dietz könnte eindeutiger nicht sein. Auch wenn das Thema in den Medien mittlerweile weniger präsent ist: Für die stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecherin der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern ist die Beschneidungsdebatte noch lange nicht beendet.

Ein kurzer Rückblick: Im Frühjahr 2012 hatte das Kölner Landgericht überraschenderweise die Beschneidung eines Jungen aus religiösen Gründen als strafbare Körperverletzung gewertet. Sowohl im Islam als auch im Judentum ist es Tradition, die Penisvorhaut der Jungen zu entfernen – eine eindeutige Rechtslage gab es zu der Zeit in Deutschland aber nicht. Die Bundesregierung hat daher wenige Monate später ein Gesetz verabschiedet, das die Beschneidung von Jungen aus rituellen Gründen erlaubt – unter der Voraussetzung, dass ein Mediziner oder ein religiöser Beschneider (in den ersten sechs Lebensmonaten) den Eingriff durchführt.

Kinderärzte: Beschneidung nur aus medizinischen Gründen sinnvoll

Viele verstehen medizinisches Fachchinesisch nicht - mit Folgen.

"Eine Beschneidung von Jungen ist nur dann sinnvoll, wenn eine medizinische Indikation vorliegt – was äußerst selten vorkommt", widerspricht Dr. Brigitte Dietz der Auffassung der Politik. Denn der scheinbar harmlose Eingriff birgt Risiken: Es kann zu Infektionen, Wundheilungsstörung, Harnröhrenverengung und Fisteln kommen. "Einige haben später auch psychische Probleme bis hin zu Erektionsproblemen und sexuellen Störungen sowie Minderwertigkeitskomplexe, da dieser Eingriff eine Verstümmelung darstellt, die ohne die Einwilligungsfähigkeit der Person stattgefunden hat", berichtet die Expertin.

Nach Auffassung der Ärzte haben die Kinder ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, das auch die Eltern nicht missachten dürfen. "Weder Tradition noch Religion dürfen dazu führen, dass an den Genitalien von minderjährigen nicht einwilligungsfähigen Mädchen oder Jungen ohne medizinische Indikation herumgeschnitten wird", erklärte Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bezug auf die Debatte. "Menschenrechtsverletzungen bleiben Menschenrechtsverletzungen, auch wenn sie aus rituellen Gründen begangen werden."

Forderung nach einem Verbot der religiösen Beschneidung

Das Gesetz der Bundesregierung, das die rituelle Beschneidung von Kindern in geregelte Bahnen lenken sollte, ist nach Ansicht des Berufsverbandes der Kinderärzte kläglich gescheitert. "Die Situation hat sich seit dem unsäglichen Gesetz vor zwei Jahren sogar verschlechtert", klagt Dr. Brigitte Dietz. "Demnach ist es ja gesetzlich erlaubt, Säuglinge bis zum 6. Lebensmonat ohne Narkose und ohne Schmerzmittel von nicht ärztlichen Personen beschneiden zu lassen."

Der Verband startete Aufklärungskampagnen für die Eltern, verteilte Broschüren zur Penisgesundheit unter dem Motto "Die Vorhaut – kein Fehler der Natur". Doch am Ende, so ist man sich einig, müsse eine neue gesetzliche Regelung her: ein Verbot. "Denn die Eltern, die diesen Eingriff vornehmen lassen, sind in ihrer religiösen Vorstellung so gefangen, dass vernünftige Argumente leider nicht ankommen und nicht gehört werden", erklärt Dr. Brigitte Dietz.

"Es ist Zeit, dass das 2012 erlassene 'Beschneidungsgesetz' novelliert wird", fordert der Vorsitzende Dr. Wolfram Hartmann. "Der Gesetzgeber muss dafür sorgen, dass rituelle Verstümmelungen uneingeschränkt weder an Mädchen, noch an Jungen vorgenommen werden dürfen."

http://web.de/magazine/gesundheit/beschneidung-kindesmisshandlung-30137066


 
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P.Weidlich